Gewässer sind wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Viele geschützte Arten leiden darunter, dass eine hohe Anzahl von Bächen in Hessen in der Vergangenheit ausgebaut, begradigt oder in ein Betonbett fixiert wurde. Diese Maßnahmen verhindern das Wachsen von Bäumen und Sträuchern an den Ufern, reduzieren das Nahrungsaufkommen für Insekten und beeinträchtigen die Fischbestände.

CDU und Grüne haben sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) mit einem eigens aufgesetzten Programm weiter voranzutreiben. Die Wiederherstellung der Bäche als naturnaher Lebensraum soll auch für weitere hessische Gewässer als Vorbild bei der weiteren Umsetzung der WRRL dienen. Entsprechend hatte die Landesregierung im vergangenen Jahr zur Teilnahme am Wettbewerb aufgerufen.

Mit „100 Wilde Bäche“ bietet das Land den Kommunen eine umfassende Unterstützung bei der Gewässerrenaturierung an. Ein Dienstleister, der vollständig aus Landesmitteln finanziert wird, kümmert sich um die Koordination der anfallenden Aufgaben: Projektsteuerung, Planung, Flächenmanagement, Fördermodalitäten und die Öffentlichkeitsarbeit. Die Kommunen und Wasserverbände werden zudem bei den Umsetzungskosten der einzelnen Maßnahmen gemäß der Förderrichtlinie mit bis zu 95 Prozent bezuschusst.

Wie die Hessische Landesregierung heute mitteilte, wurden aus 290 Bewerbungen für 217 Bäche nun die 100 Gewinner ausgewählt. Darunter auch der Grundelbach im Gorxheimertal sowie der Finkenbach mit den Anrainerkommunen Hirschhorn, Oberzent und Wald-Michelbach. Beide Gewässer werden ab diesem Jahr mit Landesmitteln renaturiert.

„Das Programm ‚100 Wilde Bäche‘ erfüllt gleich mehrere Aufgaben“, erklärte CDU-Landtagsabgeordnete Birgit Heitland heute in Wiesbaden. Neben dem Erhalt der Artenvielfalt und der Wasserqualität verbessere die Renaturierung auch die Aufnahmekapazitäten der Gewässer und fördere so den Hochwasserschutz. „Ich beglückwünsche die 100 Gewinner zur Teilnahme an dieser tollen Initiative. Dass mit dem Finkenbach und dem Grundelbach auch zwei Gewässer in unserer Heimatregion profitieren, freut mich natürlich ganz besonders“, so Heitland abschließend.

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